Badal-botir

usbekisches Volksmärchen

Buvas (‚Großvaters‘) Stute Lali (‚Rubin‘) brachte jedes Jahr zwei Zauberrösser zur Welt, doch die Pferde verschwanden jedes Mal in der Geburtsnacht. Als in der Geburtsnacht von Oltin-toj (‚Goldfohlen‘) und Kumusch-toj (‚Silberfohlen‘) der älteste und der mittlere Sohn Wache hielten, schliefen sie ein und auch diese Pferde verschwanden.
Am Geburtstag von Lali-toj (‚Rubinfohlen‘) sagte Buvas jüngster Sohn Badal: "Diesmal werde ich wachen." Badal schnitt sich, um nicht einzuschlafen, in die Hand und streute darauf Salz. Wenn auch das Salz biss? So setzte ihm doch die Schläfrigkeit mächtig zu. Da fingen die Geburtswehen der Stute an. Als sich Badals Auge in diesem Augenblick ein klein wenig schloss, wieherte das Pferd. Da sah er, wie vom Himmel etwas wie ein schwarzer Schatten herabkam und das Zauberpferd aufhob. Badal ergriff sein Schwert, hieb auf den Schatten ein und etwas fiel abgeschlagen zu Boden. Der Schatten verschwand.
Die Morgendämmerung kam herauf. Da sah Badal, dass unter seinem Fuß ein blutverschmierter riesiger Finger lag. Es war der kleine Finger des Schwarzen Dews (der Dämon, der Unmensch, das Untier).
Badal machte sich auf, die Zauberposse zu folgen. Seine älteren Brüder machten sich ebenfalls bereit, mit ihm zusammen zu gehen.
Ihr Vater sagte zu ihnen:
"Der Schwarze Dew hat die Pferde genommen. Geht, verfolgt ihn und bringt die Pferde."
Die drei Söhne machten sich auf den Weg.
Sie gingen weit weg. Eines Tages kamen sie an eine Kreuzung von drei Wegen. Auf den Wegen stand geschrieben:
"Wenn man geht kommt man zurück", "Man kommt entweder zurück oder man kommt nicht zurück" und "Man kommt niemals mehr zurück".
"Wählt aus“, sagte Badal
Der älteste Bruder wählte den Weg mit der Aufschrift " Wenn man geht, kommt man zurück", der mittlere den mit der Aufschrift "Man kommt entweder zurück oder man kommt nicht zurück", Badal wandte sich zum Weg mit der Aufschrift "Man kommt niemals mehr zurück", Tag und Nacht ging Badal auf diesem Weg dahin. Da kam er an einen Ort, wo in der Ferne etwas gelblich Glänzendes zu sehen war. Badal ging, es in Augenschein zu nehmen. Als er endlich angelangt war, sah er, wie eine Burg mit vergoldeten Mauern in der Sonne einen goldenen Glanz ausstrahlte, Die Tore der Burg waren verschlossen, große Schlösser waren an sie angeschlagen.
Außer einem kleinen Vorratshaus gab es keinen Zutritt zur Burg. Badal brach dieses Vorratshaus auf und betrat die Burg. Die Burg war riesig und weit und hatte innen vierzig Zimmer. Badal-botir ging in ein Zimmer nach dem anderen. Im ersten Gemach war Gold, im zweiten Silber, im dritten Zimmer Zuckerkandis und allerlei Süßigkeiten, im vierten hundert Arten von Originalgerichten, im fünften Gemach eine unzählige Menge von chinesischem Porzellan und schönem Geschirr, im sechsten Zimmer waren wunderbare Dinge, wieder ein Zimmer war voll von goldenen Schmucksachen, wie man sie auf Erden sonst nicht findet. Kurz, jedes Zimmer war eine Schatzkammer. In riesigen Gehegen waren Schafe, Ziegen, Kamele, an deren Hälsen Glocken klingelten, in wieder anderen Gehegen konnte man Pferdeherden sehen.
Dieses Schloss war die Residenz von Dewen. Nachdem Held Badal diese Zimmer durchschritten hatte, betrat er einen Palast in der Mitte der Schlossanlage. Darin saß ein Mädchen, das auf der ganzen Welt nicht seinesgleichen hatte. "Wenn ein Vogel kommt, brennt sein Flügel wenn ein Mensch kommt, sein Fuß, Warum bist du gekommen, o Menschenkind? Geh schnell weg, sonst bringt dich ein Dew um." Badal verneigte sich vor ihr:
"O Mädchen, werde nicht böse mit einem Hungrigen und einem Durstigen. Ich bin zum Sterben hungrig, durstig und erschöpft" Das Mädchen klatschte in die Hände:
Da brachten Sklavinnen auf goldenem Geschirr sieben Enten in gekochtem Reis, auf silbernen Platten das Fleisch von sieben Schafen, auf hölzernen Tellern Butterbrotfladen. Badal nahm sieben Bissen und hatte den Palov (gekochter Reis) aufgegessen, er schluckte sieben Mal und hatte das Fleisch verzehrt, er kaute sieben Mal und hatte das Brot hinuntergeschlungen, trank in sieben Schlucken den Tee aus den Teekannen und kam zum Mädchen.
"O Mädchen, gibt es in diesem Haus in keiner Mauernische kein Brotkrümchen mehr, das ich essen könnte?" Das Mädchen wunderte sich sehr.
"Weh, Essen für vierzig Leute habe ich dir doch gegeben!" Sie blickte hin und sah, dass der Jüngling das ganze Essen hinuntergeschlungen hatte.
"Für das Essen bist du wohl ein Held“, sagte das Mädchen, "wie wirst du aber wohl für den Dew sein?" Badal verbeugte sich vor ihr:
"Ich habe ihn verfolgt“, sagte er. "Sprich, O schöne, wer bist du? Was tust du im Haus der Dewe?"
"Mein Name ist Oqqiz (‚Weißmädchen‘). Die Dewe haben mich geraubt."
Plötzlich kam ein kalter Wind auf, ein Sturm brach los. In der Ferne erhob sich eine Staubwolke, sie bedeckte den Himmel.
"Was ist dies?" fragte Badal-botir.
"Der Weiße Dew kommt, Flieh. Jüngling, du wirst sonst umkommen."
Die Tore öffneten sich donnernd. Badal rannte schnell nach draußen, er versteckte sich unter einer Brücke, die über eine Schlucht führte.
Der Klang der Pferdehufe näherte sich schnell. Die Erde erbebte Alles wurde in weißen Nebel eingehüllt. Endlich kam das Pferd auf die Brücke und hielt inne. Dieses Pferd war Oltin-toj und auf ihm ritt der schreckliche Weiße Dew;
"Hü, hü!" sagte der Dew.
Das Pferd bewegte sich nicht.
Da kam Held Badal unter der Brücke hervor.
Der Dew war ganz verwundert.
"Willst du fechten, ringen oder boxen?" fragte der Dew. "Ich will ringen", sagte der Heid.
Die beiden fingen zu ringen an. Badal nahm den Dew an der Seite und drückte ihn fest zusammen. Dem Weißen Dew krachten die Knochen. Da fing der riesige Dew an, ihn mit seinem Gewicht zu zerdrücken. Aber Badal hob den Dew, der riesig wie ein Berg war, mit der Hand in die Höhe und warf ihn zu Boden, Die Brücke zerbrach und der Dew lag wie ein Deckel darüber. Der Held hieb ihm den Kopf ab und warf ihn in die Schlucht. Oqqiz' Freude kannte keine Grenzen. Das Mädchen stellte den Palov, den es dem Weißen Dew bereitet hatte, hin. Das Gericht gab dem Helden neue Kraft und Stärke.
Am Abend erschien vom Westen her ein gelbes Licht. Das Licht näherte sich dem Schloss.
"Der Gelbe Dew kommt“, sagte das Mädchen.
Der Held legte sich wieder unter die Brücke.
Die Luft wurde heiß, die Erde brannte wie heißes Eisen, eine Flamme züngelte hoch, die Zweige fingen zu brennen an. Wiehernd hielt Kumusch-toj, der wie der Wind herangeflogen kam, am Fuß der Brücke an.
Der Dew schrie:
"Wer versperrt den Feuerweg?"
"Das Wasser!" antwortete der Held.
"Ich sprühe Feuer, du wirst verbrennen."
"Ich sprühe Wasser, du wirst verlöschen."
"Wenn dem so ist, schleudere, schlage oder ringe!" "Ich will ringen“, sagte der Held.
Der Kampf hub an. Der Dew gedachte, ohne den Jüngling eines Blickes zu würdigen, ihn mit einem Schwung in die Schlucht zustürzen, aber die beiden kämpften lange. Das Mädchen wurde unruhig, da bald der Schwarze Dew kommen musste. Es kam aus dem Palast zum Brückenkopf. Das Mädchen hatte ein weiches Ei gekocht, das schob es dem Jüngling in den Mund. Dies gab dem Jüngling Kraft. Er stemmte sich fest mit seinen Beinen in den Boden, rief: "Nun, zum Glück!", riss den Dew in die Höhe und stürzte ihn in die Schlucht.
Der riesige Dew wurde von seinem Gewicht so fest gegen den Felsen geschmettert, dass sich sein Kopf in den Boden hineinbohrte und er senkrecht darin stak. Badal-botir dankte dem Mädchen, brachte Silberfohlen in den Stall und band es an.
Plötzlich wurde es auf allen Seiten dunkel.
"Was ist jetzt wieder los?" sagte der Held.
"Der Schwarze Dew kommt“, gab das Mädchen zur Antwort,
"Sei wachsam!"
Der Held ging wieder zur Brücke. Bis er die Brücke erreicht hatte, war der Schwarze, der Lali-toj ritt, schon am Fuß der Brücke angelangt. Das Pferd schnaubte vor Freude und blieb stehen.
Der Dew sagte "Hü! „ Doch das Fohlen ging nicht weiter.
Der Dew sagte "Hü! Verfluchter!", doch das Fohlen rührte sich nicht. Da sah der Dew Badal-botir und warf sich auf ihn. Die beiden fingen zu ringen an. Der Schwarze Dew war sehr stark. Der Held konnte ihn auch nicht abschütteln. Die zwei kämpften weiter. Die Dämmerung brach herein, der Tag verging und die Nacht kam, die Nacht verging, der Tag brach an. In einem Wort, Held Badal wusste nicht, dass in der Dunkelheit drei Tage vergangen waren. Endlich kam Oqqiz und schüttete dem Dew einen Eimer Hirse unter die Füße. Darauf hob Badal-botir den Dew in die Höhe, warf ihn auf den Boden und der Schwarze Dew lag ausgestreckt zu seinen Füßen. Sein Kopf wurde ihm abgeschnitten. Da verschwand plötzlich die Dunkelheit. Da sah der Held, dass die Sonne am Himmel glänzte. Der Held kehrte langsam zur Burg zurück. Die Pferde warteten auf seinen Befehl.
"Ich gehe“, sagte Badal
"Warum, mein Liebster?" sagte das Mädchen.
"Ich weiß nicht? Wie es meinen älteren Brüdern geht. Ich gehe, um dies in Erfahrung zu bringen. Ich komme zurück."
Das Mädchen gab ihm das Geleit.
Er stieg auf das Rubinfohlen, führte das Gold- und Silberfohlen am Zügel, und war in einem Augenblick verschwunden. Als er auf dem Weg, wo es hieß "Man kommt entweder zurück oder man kommt nicht zurück", dahinritt kam er endlich in eine Stadt. Es war Markttag und auf der einen Seite waren die Schuster, auf der anderen die Kurzwarenhändler, auf wieder einer anderen die Tuchhändler. Der Held kam zu einem Fischröster und verlangte einen Fisch. Als er den Fisch aß, sah er, dass es sein ältester Bruder in einem zerrissenen Gewand war, der an dem Kessel das Feuer schürte. Badal-botir nahm ein Goldstück heraus und gab es dem Fischröster:
"Gebt mir zehn Pfund Fisch!" sagte er. "Diese Fische soll euer Feuerschürer bringen."
"Aber nein“, sagte der Fischröster, "bin ich denn verrückt, euch diesen schmutzigen Kerl zu schicken? Ich werde sie selbst bringen.
"Nein, „ antwortete Badal "dieser soll sie bringen." Der Heizer im zerrissenen Gewand brachte die Fische.
"Setz dich doch“, sagte der Held.
"Esst selbst, Herr“, erwiderte der Bruder.
"He, Faulpelz, „ sagte der Held, "kamst du hierher, um einem Fischröster den Kessel zu schüren?"
Da erkannte ihn der Bruder und die beiden umarmten sich.
Badal-botir bekleidete ihn, setzte ihn auf Goldfohlen und nahm ihn mit.
Auf dem Weg, wo es hieß "Wenn man geht, kommt man zurück", gelangten sie zu einer Stadt. Es war um die Mittagszeit. Sie gingen in die erstbeste Karawanserei. Da nahm ein Knecht, der den Stall ausfegte, das Pferd am Zügel. Dieser war der mittlere Bruder. Auch ihn bekleidete und reinigte der Heid und er setzte ihn auf Silberfohlen. Die Pferde flogen wie der Wind dahin, und sie kamen am Abend zur Burg der Dewe.
Das Mädchen ging ihnen erfreut entgegen und bewirtete sie. Nachdem einige Zeit vergangen war, sagte Badal-botir: "Jetzt wollen wir uns ausruhen; am Morgen machen wir uns auf den Weg. Passt auf in der Nacht: wenn irgendetwas vorkommt, weckt mich auf."
Da sie müde waren, schliefen sie schnell ein. Um Mitternacht weckte der älteste Bruder den mittleren auf. "He, mir kam eine Idee. Wenn unser jüngster Bruder zu unserem Vater kommt und sagt, was passiert ist, wenn er sich zum Herrn dieser Reichtümer macht, wäre es da nicht besser, wir wären gestorben?"
"Du hast recht", sagte der mittlere Bruder. Die beiden verabredeten sich.
Nachdem die Morgendämmerung heraufgekommen war, wurde das Getrampel von Schafen und Pferden laut. Als Badal-botir aufwachte und fragte, was los sei, antworteten seine Brüder: "Der Wolf ist gekommen." Held Badal ging zum Tor und stürzte nieder, - ein an der Türöffnung angebundenes scharfes Schwert hatte seine beiden Beine abgeschnitten. Dass ein Wolf gekommen sei, war eine Lüge, es war eine List der Brüder. Oqqiz brannte sofort Watte an und legte sie auf die Wunde des Helden. Inzwischen machten sich die Brüder zur Reise bereit und luden alle Reichtümer im Schloss auf Kamele. Als Held Badal dies sah, sprach er:
"Was geschehen ist, ist geschehen; ich bin beinlos geworden."
Lasst mir für den Notfall meinen Bogen zurück." "Wenn wir den Bruder zurücklassen, wollen wir auch den Bogen zurücklassen“, sagten wohl oder übel die Brüder. "Auch ich will zurückbleiben“, sagte das Mädchen. "Nein“, sprachen die Brüder.
Die Brüder machten sich mit dem Mädchen auf den Weg. Der Held blieb allein im Schloss zurück.
Er war ein guter Schütze. Er schoss die Vögel, die am Himmel flogen, herab, röstete sie, aß sie und brachte sich so eigenhändig durch.
Eines Tages kroch er aus dem Schloss. Da sah er, wie ein handloser Mann einer Hirschkuh nachlief. Dieser Mann war so schnell, dass er mit dem Hirsch Seite an Seite lief, aber er konnte ihn nicht ergreifen. Badal-botir zielte und schoss. Der Hirsch fiel nieder. Daraufhin schloss er mit dem Handlosen Freundschaft und sie begannen, sich zusammen durchzuschlagen. "Was geschah mit deinen Händen?" fragte der Held seinen Partner, Der Handlose gab zur Antwort: "Ich war schnell und weil ich die Laufsoldaten des Chans im Wettrennen besiegt habe, wurde der Chan zornig und ließ mir die Hände abschneiden." Wenn die beiden auf Jagd ausgingen, trug der Handlose den Helden auf der Schulter und beide schweiften jagend weit herum. Eines Tages gesellte sich ein Blinder zu ihnen. "Was geschah mit deinen Augen?" fragten sie ihn. Der Chan hat mir das Mädchen, mit dem ich verlob war, weggenommen. Als ich mich dem widersetzte, ließ mir der Chan die Augen ausstechen.
Sie berieten sich und beschlossen, dieses Mädchen zu befreien. Sie lagen einige Tage auf der Lauer, ergriffen endlich das Mädchen und flohen, Ohne sich von den Soldaten, die die Fliehenden verfolgten, ergreifen zu lassen, gelangten sie zur Burg. Als die Soldaten zum Weg kamen, wo es hieß.
"Man kommt niemals mehr zurück", wagten sie es nicht, einen Schritt weiter zu gehen, und kehrten um. Das Mädchen kochte den drei Krüppeln geschmackvolle Mahlzeiten. Die Tage vergingen.
Wenn die jungen Männer auf die Jagd gingen, blieb das Mädchen allein zurück.
Als eines Tages ein starker Wind wehte, löschte er das Feuer im Herd aus.
Das Mädchen sorgte sich sehr: "Wenn meine Brüder zurückkommen, ist das Essen nicht fertig."
Was immer, sie musste Feuer suchen. Als sie auf den Burgturm gestiegen war, sah sie wie sich in der Feme Rauch zeigte. Das Mädchen rannte auf den Rauch zu. Eine Alte mit runzeligem Gesicht briet Mais, Das Mädchen grüßte sie. "Hättest du mich nicht gegrüßt, hätte ich dich mit Haut und Haaren verschlungen“, sagte ärgerlich die Alte.
Das war die Hexe Jalmoghiz (‚Ungeheuer‘), Diejenigen, die den Dewen vom Weg, wo es hieß "Wer hier geht, kehrt nicht zurück", nicht in die Hände fielen, wurden der Jalmoghiz zum Fressen. "Was brauchst du, mein Kind?" "Ich kam, um um Feuer zu bitten."
"Nimm!" sagte die Alte und schüttete dem Mädchen mit dem Feuer auch Mais in den Rockschoß.
Das Mädchen lief zum Schloss zurück. Wie es dahineilte, hinterließen die Maiskörner eine genaue Spur.
Als das Essen fertig war, kamen die Jünglinge zurück.
Ais die Brüder am nächsten Tag wieder auf die Jagd ausgegangen waren, kam auf einmal die alte Hexe zum Mädchen. Das Mädchen grüßte.
"Hättest du nicht gegrüßt, hätte ich dich mit Haut und Haaren verschlungen. Lause meinen Kopf", sagte die Alte. Das Mädchen machte sich daran, ihr den Kopf zu lausen. Die Hexe legte ihren Kopf auf das Knie des Mädchens und fing an, ihr das Blut auszusaugen. Zu der Zeit, als die Jünglinge zurückkommen sollten, ging die Alte:
"Wenn du ein Wort verlauten lässt, werde ich dich auffressen", drohte sie. Dann ging sie. Die Jünglinge kamen zurück. Das Mädchen teilte das Essen aus. "Warum bist du so blass?" fragte Badal.
"Ich weiß es nicht“, sagte das Mädchen. Sie fürchtete sich davor, etwas zu sagen, denn sie hatte Angst, dass die alte Hexe sie fressen würde, wenn sie etwas sagen würde.
Jeden Tag, wenn die Jünglinge auf die Jagd gingen, quälte die Alte das Mädchen, ließ sie sie lausen und saugte ihr das Blut aus. Endlich kamen Badal Zweifel.
"Es ist da etwas nicht in Ordnung, Freunde. Unsere junge Schwester welkt von Tag zu Tag dahin, anstatt vom Hirschfleisch dick zu werden. Wir müssen erfahren, was da los ist. Leg du dich heute auf die Lauer“, sagte der Held und zeigte auf den Blinden. "Sag uns, was geschieht." Sie ließen ihn zurück. Die Alte kam.
"Hier riecht es nach einem Menschen." sagte sie und band, als sie den Blinden fand, ihn mit einem Haar.
Am Abend erfuhren Badal-botir und der handlose Läufer von diesem Ereignis. Ära nächsten Tag blieb der Held selbst zurück.
Er lauerte hinter der Tür, als die Alte eintrat.
"Der Friede sei mit dir“, sagte das Mädchen.
Kaum konnte die Alte wie üblich sagen:
"Hättest du nicht gegrüßt, hätte ich dich mit Haut und Haaren verschlungen“, als sie der Held schon mit ihrem Haar band.
"Bist du nicht Badal-botir, o weh“, schrie die Alte.
"Ja, ich bin es selbst“, sagte der Held. "Bevor ich dich töte, sprich dein letztes Wort."
"Töte mich nicht, ich bitte dich, töte mich nicht. Das Mädchen werde ich schön wie früher machen, dir werde ich die Beine wieder wachsen lassen, nur töte mich nicht."
Da kehrten die Gefährten zurück.
"Gut!" sagte der Held, "verschling das Mädchen."
Die Alte verschlang das Mädchen mit Haut und Haaren und spuckte es dann wieder heraus, anmutig und schön wie früher. Dann verschlang sie den Blinden und machte ihm gesunde, scharfe Augen, sie verschlang den Handlosen und machte ihm Hände.
Nun musste sie den beinlosen Helden verschlingen und ihn mit gesunden Beinen wieder herausspucken.
"Seid wachsam, wenn sie mich verschluckt hat; es wäre nicht zu verwundern, es wäre nicht zu verwundern, wenn sie mich nicht herausspuckt, aber falls sie mich nicht herausspuckt, dann zerhackt sie und sucht mich“, sagte der Held.
Die Gefährten zogen das Schwert aus der Scheide. Die Alte verschluckte den Helden.
"Spuck ihn heraus“, sagten die Jünglinge.
Die Alte spuckte den Helden nicht gesund heraus.
"Wir werden dich töten“, sagten die Jünglinge.
"Ha, ha", lachte die Alte, "gut, dann wird Badal-botir zusammen mit mir sterben."
Darauf taten sie das, was ihnen der Held geboten hatte, zerhackten die Hexe und suchten. Der Held war nicht da. Die Jünglinge wurden sehr traurig und als ihnen dann in den Sinn kam, dass der Held vom Körper der Hexe aufgesaugt worden war, da verließ sie alle Hoffnung und sie machten sich auf den Heimweg. Da seufzte auf dem Ast eines Baumes ein Spatz und zwitscherte:
"Tschi-li-fing-schi-li-fing-schi-fing-i-li".
Das Mädchen lauschte seinem Zwitschern und sagte:
"Lasst uns auch ihren kleinen Finger ansehen. Der Spatz seufzt und zwitschert "Fing-i-li".
Als sie der Hexe den kleinen Finger abschnitten, da sahen sie, wie daraus gesund und munter, mit zwei heilen Beinen Badal-botir herausschlüpfte.
Daraufhin hörte der Spatz zu zwitschern auf. Da sahen sie, dass der Kopf der alten Hexe zu rollen anfing. "Ich werde euch etwas, was ihr noch nie gesehen habt, zeigen“, stammelte sie. Die Jünglinge hieben mit dem Schwert auf den Kopf ein, da starb die Alte.
Dann gingen die vier Freunde weg. Zunächst gingen sie zum Haus des Mädchens.
Die Familie des Mädchens glaubte es tot und war in Trauer. Als die vier ankamen, wurde die Trauerfeier zum Hochzeitsmahl. Das Fest dauerte vierzig Tage, sie vermählten das Mädchen dem Mann, dem der Chan die Augen ausgestochen hatte.
Dann kamen sie in das Haus des handlosen Jünglings und wurden dort gastlich aufgenommen. Danach gelangten sie in. Held Badals Haus.
Oqqiz hatte den Helden lange erwartet und wurde endlich, da sie von ihm keinerlei Nachricht bekam, an diesem Tag dem hinterlistigen ältesten Bruder vermählt,
"Ich werde ihn nicht heiraten!" sagte das Mädchen.
Genau am Hochzeitstag kam Held Badal an.
"Mein Herr!" rief Oqqiz und umarmte den Helden.
Für das Mädchen und den Helden war diese eine große Freude für die älteren Brüder ein Unglück.
Badal-botir ließ die Brüder vor ihren alten Vater kommen, ließ sie niederknien und sagte:
"Wir erwarten Euer Urteil."
"Sprich“, sagte der Vater.
Held Badal sagte zum großen Bruder:
"Warst du es, der beim Fischröster Schürer war und der in zerschlissene Gewänder gekleidet war, oder war ich es? Hast du mich gerettet oder ich dich?" "Vergib mir!" sagte der große Bruder. Held Badal sagte zum mittleren Bruder:
"War ich es oder warst du es, der in der Karawanserei auf Pferde aufpasste und elend war? War ich es, der dich gerettet hat, der dich geschert hat, der dich wieder zu einem Menschen machte, oder warst du es?"
"Vergib mir meine Schuld“, sagte der mittlere Bruder.
"Für diese meine Wohltaten habt ihr mir meine beiden Beine abgeschnitten, mich allein zurückgelassen. War dies von euch eine Wohltat ein Dank?"
Nachdem er dies gesagt hatte, ging Badal-botir zur Seite.
Die Brüder flohen aus dem Palast des Vaters.
Badal-botir heiratete Oqqiz. Es war ein sehr großes Hochzeitsfest!