Die Prinzessin von Österreich

Portugiesisches Märchen

Vor langer, langer Zeit gab es in dem großen Land Österreich einen König und eine Königin, die sehr traurig lebten, denn sie hatten weder einen Sohn noch eine Tochter. Sie wollten so gern ein Kind, das ihr Reich und Vermögen erben könnte. ...
Die Königin weinte sehr oft, denn ihr Palast war schön und voll von Schätzen, aber sie hatte keine Freude daran. In vielen Wohnungen des armen Volkes gab es jedoch Kinder, die alles mit Lächeln und Freude erfüllten.
Der König und die Königin waren sehr unglücklich. Sie ließen Arzte von der ganzen Welt zu sich kommen, sie beteten und baten alle Heiligen, ihnen zu helfen, aber alle ihre Versuche und Gebete waren erfolglos.
Eines Tages fuhr die Königin spazieren. Als sie an einer Kirche vorbeifuhr, dachte sie, vielleicht würde Gott ihren Wunsch erfüllen, wenn sie noch einmal betete. Sie ging in die kleine Kirche hinein. Zufällig blieb sie vor dem Altar des Heiligen Michael stehen. Dort gab es ein Bild, das den Erzengel mit dem Teufel an seinen Füßen darstellte. Völlig verzweifelt rief die Königin: »Ach, Engel! Möge Gott mir ein Kind schenken, sei es durch dich oder jenen, der an deinen Füßen liegt! «
Einige Tage später sagte sie dem König, er könne bekanntgeben, dass sie bald ein Kind bekommen würden. Das ganze Volk freute sich und es gab große Feiern, die fast bis zur Geburt des Kindes durchgeführt wurden. Schließlich gebar die Königin ein wunderhübsches Mädchen, das sofort anfing zu sprechen. Alle waren darüber erstaunt, denn das kleine Mädchen sagte zu den Hofdamen: »Gebt mir Brot und Fleisch, denn ich bin sehr hungrig! «
Das Mädchen wuchs und wurde immer schöner, aber es aß auch immer mehr Brot und Fleisch. Es war aber schön und schlank, und niemand konnte verstehen, wieso es so viel Fleisch und Brot essen konnte. Außerdem hatte es noch eine andere sonderbare Angewohnheit: jede Nacht brauchte es sieben Paar eiserne Schuhe, die am folgenden Morgen ganz kaputt waren, und niemand wusste, wie das geschah. Am Tag trug es leichte Schuhe und seidene Strümpfe wie die anderen Hofdamen. Es machte kleine Spaziergänge in dem Garten des Palastes, aber wenn es weggehen wollte, wurde es immer mit der Kutsche gefahren. Alle fragten sich, wo die Kronprinzessin ihre eisernen Schuhe durchlaufen könne. Abends schlief sie immer ruhig, wenn die Zofen ihr Zimmer verließen. Niemand konnte das verstehen.
Als die Prinzessin alt genug war, um heiraten zu können, gab der König einen Erlass heraus, der so lautete: »Die Prinzessin, meine Tochter und meine einzige Erbin, wird den Mann heiraten, der in drei Nächten entdecken kann, wo und wie sie in jeder Nacht sieben Paar eiserne Schuhe durchläuft. Sei er Prinz oder Ritter, Edelmann oder ein einfacher Mann, er wird meine Tochter heiraten. Ich schwöre es! Aber ich schwöre auch, dass diejenigen, die den Versuch machen und zu keinem Ergebnis kommen, gehängt werden. «
Da die Prinzessin sehr schön war, und da ihr Reich auch groß und mächtig war, sind viele junge Männer aus den verschiedenen Ländern gekommen. Sie waren sowohl Prinzen und Edel-leute wie auch Pagen und sogar Bauern. Jeder durfte drei Nächte im Zimmer der Prinzessin verbringen, aber sie schliefen tief ein und konnten am folgenden Morgen nichts berichten. Sie wurden alle gehängt, was dem Volk und sogar dem König sehr Leid tat, aber er hatte es so geschworen.
Schließlich aber wollte kein junger Mann mehr den Versuch machen, denn viele waren schon deswegen gehängt worden, und der König war traurig und verzweifelt.
Die Ereignisse am Hof wurden überall erzählt, und eines Tages verlor ein Wanderer seinen Weg und traf einen jungen Hirten, der mit seinen Eltern auf einem hohen Berg wohnte. Der junge Hirt, der Josef der Kleine hieß, begleitete den Reisenden bis zum richtigen Weg, und der erzählte ihm von der Prinzessin. Josef ging dann zu seinen Eltern und sagte ihnen, er wolle versuchen, dem König und dem Volk zu helfen. Die Eltern haben ihn gebeten, nicht zu gehen, und sie weinten sehr. Josef aber ging in die Stadt und begab sich zum Palast. Als er zum Tor kam, sagte er der Wache, er wolle mit dem König sprechen, denn er würde entdecken, was die Prinzessin mit den eisernen Schuhen mache.
Die Wache wollte ihm abraten, denn Josef war ein netter Kerl und tat ihr leid, weil sie glaubte, der kleine Hirte würde auch gehängt werden.
»Das macht nichts«, sagte Josef der Kleine. »Es gibt viele Burschen wie mich, und wenn ich sterbe, so wird die Welt nichts Großes verlieren. Sollte ich aber überleben, dann würde diese Grausamkeit zu Ende sein. «
Die Wache brachte ihn zum König, und der sagte, er solle das tun, was er könne. Falls er nichts entdecken würde, müsste man ihn aber hängen.
Abends ging er in das Zimmer der Prinzessin, aber er schlief so tief ein, dass er nichts Merkwürdiges sah. Am folgenden Morgen fragte der König: »Wie war es, Josef der Kleine? «
»Ich habe tief geschlafen, mein Herr! «
»Gut! Du hast ja noch zwei Nächte«, sagte der König.
In der zweiten Nacht schlief er auch tief, und schließlich hatte er nur noch eine Nacht. Er war schon bereit zu sterben und machte einen Spaziergang, denn er wollte sich von der Sonne, von den Bäumen und von den Vögeln verabschieden. Er setzte sich neben einen Brunnen und dachte an sein Leben. Plötzlich sah er einen sehr schönen glänzenden Ritter neben sich, und der kleine Hirt war von der Erscheinung so geblendet, dass er knien musste. Dann hörte er eine sehr sanfte Stimme, die zu ihm sagte: »Gib nicht auf, Josef der Kleine! Du bist der erste, der nicht wegen des Geldes kommt. Geh ruhig in den Palast zurück, denn ich werde dir helfen. Ich bin der Erzengel Michael und werde noch einmal den Feind besiegen. Habe Mut und Glauben! «
Der Bursche ging in den Palast zurück und legte sich ins Bett. Er tat so, als ob er schliefe, aber er wachte, denn der Engel schützte ihn. Die Prinzessin glaubte, dass er wirklich schlief, und sie zwickte ihn, um sicher zu sein. Der Bursche sagte nichts. Dann machte die Prinzessin ein Fenster auf, und eine Kutsche, die von einem Teufelspferd gezogen wurde, blieb vor dem Fenster stehen. Die Prinzessin stieg in die Kutsche ein, und Josef der Kleine lief schnell und setzte sich hinten drauf und fuhr mit, ohne dass die Prinzessin ihn gesehen hat. Die Kutsche fuhr schnell und flog sogar über die ganze Welt. Dann fuhr sie auf dem Meer, als ob sie ein Schiff wäre, und Josef wäre beinahe ertrunken, denn der hintere Teil der Kutsche sank tief ins Wasser. Der Engel aber gab ihm ein wunderbares Taschentuch, womit der Junge segeln konnte. Dann kam die Kutsche zum Tor des Kupfergartens. Die Prinzessin klopfte und eine Stimme fragte: »Wer ist da? «
»Die Prinzessin von Österreich! « antwortete sie.
»Die Prinzessin darf mit ihrem Gefolge herein! « sagte die Stimme.
Die Prinzessin wunderte sich über diese Worte, denn sie wusste nicht, dass sie begleitet wurde. Die Kutsche fuhr durch den Kupfergarten, wo alles aus Kupfer war. Josef schnitt einen Ast von einem Baum ab und steckte ihn in seine Tasche. Die Kutsche fuhr schnell weiter und kam zum Tor des Silber¬gartens. Die Prinzessin klopfte.
»Wer ist da? « fragte eine Stimme.
»Die Prinzessin von Österreich«, sagte sie.
»Die Prinzessin darf mit ihrem Gefolge herein! « antwortete die Stimme.
»So was! « sagte die Prinzessin zu sich selbst. » Ich fahre jeden Abend vorbei, und erst heute sprechen die von meinem Gefolge. Was soll das bedeuten? «
Josef hatte sich über den Kupfergarten gewundert, aber jetzt war er ganz erstaunt. Er schnitt einen Ast von einem silbernen Baum ab und steckte ihn in die Tasche.
Sie fuhren weiter, und nun kam die Kutsche zum Tor des Goldgartens, wo die Prinzessin noch einmal klopfte.
»Wer ist da? « fragte eine andere Stimme.
»Die Prinzessin von Österreich«, sagte sie.
»Die Prinzessin darf mit ihrem Gefolge herein! «
Der goldene Garten war wunderbar. Alle Pflanzen und Bäume, die es überall gibt, waren dort, aber sie waren alle aus Gold. Das Laub bewegte sich im Wind, wie bei den wahren Bäumen. Die Prinzessin aber war schon daran gewohnt und passte nicht mehr auf. Die Kutsche fuhr blitzschnell, und Josef konnte wenig sehen, aber er konnte doch noch einen Ast abschneiden, und er steckte ihn in seine Tasche.
Sie fuhren immer weiter, und schließlich blieb die Kutsche vor der Hölle stehen. Die Tür wurde aufgemacht und die Kutsche fuhr hinein. Drinnen war alles dunkel. Josef sprang von der Kutsche und versteckte sich hinter der Tür.
Die Prinzessin setzte sich an einen Tisch, und die kleinen Teufel brachten Speisen und Kuchen für ihr Abendessen. Josef der Kleine ohrfeigte die kleinen Teufel und stieß sie. Da es dunkel war, konnten sie ihn nicht sehen. Sie liefen weg und schrien:
»Pfui, so ein wilder Wind! Ihr habt einen solchen Wind von der Erde mitgebracht, dass wir ihn nicht durchstehen können … .«
Nach dem Essen kam der größte Teufel und wollte mit der Prinzessin tanzen. Josef gab ihm eine Ohrfeige.
»Pfui, so ein starker Wind! « sagte der Teufel und rieb sich das Gesicht, denn es tat ihm weh.
Der Teufel fing an, mit der Prinzessin zu tanzen, und nach jedem Tanz warf sie die schon abgetragenen Schuhe unter eine Bank. Josef steckte sie alle in seinen Sack. Als er die sieben Paar in dem Sack hatte, nahm er einen Hocker und schlug den Teufel damit. Dieser fing an zu schreien:
»Geh weg! Geh weg! Heute kann man dich nicht leiden. «
Die Prinzessin stieg wieder in die Kutsche ein, und Josef der Kleine setzte sich hinten drauf, ohne dass die Prinzessin ihn sah. Die Kutsche fuhr, und als sie zum Palast kamen, lief der Bursche schnell und steckte sich ins Bett. Dann kam die Prinzessin, zwickte ihn und sagte:
»Ist es möglich, dass du mich betrogen hast? «
Er blieb mäuschenstill und bewegte sich nicht.
Früh am folgenden Morgen rief der König den Burschen und fragte ihn: »Was hast du denn entdeckt? «
»Ich habe fest geschlafen, mein Herr«, sagte der Bursche.
»Du wirst gehängt! «
»Jawohl, aber ich möchte am Hauptplatz gehängt werden und das ganze Volk um mich haben. Das ist mein letzter Wunsch. «
Der König wollte den letzten Wunsch des jungen Mannes erfüllen, und so wurde der Galgen am Hauptplatz aufgestellt. Außerdem ließ er noch den Fall überall ankündigen, damit das ganze Volk kommen könnte.
Die Eltern von Josef waren auch dort und weinten sehr, und das Volk war unruhig. Alle wollten lieber die Prinzessin hängen lassen, denn sie war die Ursache von so viel Unglück. Sie war auch da mit ihren Eltern. Die Soldaten brachten Josef den Kleinen zum Galgen, und das Volk schrie laut. Josef hob den Finger, denn er wollte reden. Es wurde still. Josef drehte sich um und sah die Prinzessin an. Dann nahm er das erste Paar Schuhe aus dem Sack heraus, und die Prinzessin rief:
»Sag nichts! Du hast gewonnen! «
»Wenn du weißt, wo sie die Schuhe abgetragen hat, sollst du sie heiraten! « sagte der König zu Josef.
»Nein, ich will sie nicht heiraten, denn sie hat eine Verbindung mit dem Teufel«, antwortete der Bursche. »Ich will alles erzählen. «
Der Bursche erzählte alles, was er gesehen und erlebt hatte, und zeigte die Schuhe und die Äste aus Kupfer, Silber und Gold. Das Volk jubelte und freute sich, weil er das Land vor der teuflischen Prinzessin gerettet hatte.
Dann sagte die Prinzessin, sie würde bald sterben. Sie bat ihre Eltern darum, sie in der Michaelskirche begraben zu lassen. Sie mussten auch versprechen, dass jede Nacht eine Wache bei ihrem Grab stehen würde.
Die Prinzessin starb, und ihre Beerdigung war prachtvoll, aber die Eltern waren die einzigen, die weinten.
Von dem Tag an, an dem die Prinzessin begraben wurde, blieb eine Wache bei ihrem Grab, aber am folgenden Tag, als die Wache abgelöst werden sollte, fand man immer nur die Knochen des armen Soldaten. Die Leute, die in der Nähe der Kirche wohnten, erzählten, dass sie jede Nacht einen sehr lauten Lärm hörten. Man hörte Türen schlagen, als ob es einen starken Wind gäbe, und eine Stimme rief: »Achtung Wache! «
»Ich wache! «
Danach hörten sie ein Geräusch, als ob jemand essen würde. Die Soldaten fürchteten sich sehr, und keiner wollte bei dem Grab der Prinzessin wachen. Das Volk war unzufrieden und wollte den König und die Königin umbringen. Jeden Abend gab es eine Losung, und da wurde der Mann gewählt, der wachen sollte. Josef der Kleine war inzwischen Graf geworden, und eines Tages kam er an die Reihe, er sollte beim Grab wachen. Josef verabschiedete sich von seinen Eltern und ging in die Kirche. Auf dem Weg dorthin traf er aber eine alte Frau, die zu ihm sagte: »Du bist so traurig, Josef der Kleine! «
»Ja, ich bin traurig«, sagte er. »Heute muss ich beim Grab der Prinzessin wachen! Ich habe schon gedacht, es sei vielleicht besser, wenn ich fliehen würde .... «
»Tu das nicht«, antwortete die Alte. »Ein Mann flieht nie! Geh in die Kirche und verstecke dich hinter dem Hauptaltar. Bleibe dort und komm nicht heraus, egal was du hörst! Wenn die Uhr anfängt, zwölf zu schlagen, sollst du dich verstecken. «
Josef ging. Als die Uhr anfing, zwölf zu schlagen, lief er schnell hinter den Hauptaltar und versteckte sich dort. Dann wehte ein sehr starker W7ind, die Türen fingen an zu schlagen, und die Lampen und Kerzen erlöschen. Josef blieb, wo er war. Mitten in der Kirche erhob sich eine weiße Wolke, und er hörte eine Stimme, die rief:
»Achtung Wache! Achtung Wache!«
Da Josef nicht antwortete, sagte eine furchtbare Stimme:
»Ach, verdammt, sie haben das Versprechen nicht gehalten! « »Doch, sie haben es gehalten, denn ich bin da! « sagte Josef, aber er blieb hinter dem Altar.
Dann hörte er jemand in der Kirche rennen, heulen und schreien, aber er war durch den Altar geschützt.
Am folgenden Morgen kamen die Soldaten, um die Wache abzulösen. Alle dachten, sie würden nur Josefs Knochen finden, aber er war dort und sah sehr ruhig aus. Alle waren er-staunt.
Am Abend hat man wieder gelost, wer beim Grab wachen sollte, und Josef war wieder dran. Er war sehr traurig, aber auf dem Weg zur Kirche traf er dieselbe Frau, die zu ihm sagte: »Heute siehst du noch trauriger aus! «
»Du hast Recht, ich bin sehr traurig! Wenn du die Prinzessin gehört hättest, dann würdest du mich verstehen. Sie wollte mich fressen! Ach, ich möchte weglaufen! « sagte er.
»Tu das nicht. Man kann dem Schicksal nicht entkommen. Heute sollst du dich hinter dem Bild der Armen Seelen verstecken. Mut! «
Um zwölf lief Josef dorthin, wo die Alte ihm gesagt hatte. Der Lärm war diesmal so groß als ob die Kirche niedergerissen würde. Dieselbe Stimme rief: »Achtung Wache! Achtung Wache! . . . Verdammt, das Versprechen ist nicht gehalten worden! «
»Doch«, antwortete Josef. »Ich bin hier! «
Aber die Prinzessin konnte nicht zu ihm, denn die Macht, die ihn schützte, war größer als ihre. Sie heulte und schrie. Schließlich erhob sich die weiße Wolke, und sie verschwand. Am folgenden Tag wunderten sich alle darüber, dass Josef noch lebte. Das Volk jubelte ihm zu, und er wurde zum König gebracht, der sich auch sehr darüber freute. Aber nach der Losung musste er zum dritten Mal in die Kirche. Josef war ganz verzweifelt, aber er musste gehen. Noch einmal traf er die alte Frau, die ihn fragte: »Gehst du wieder zum Grab der Prinzessin? «
»Was kann ich tun? Heute werde ich aber bestimmt sterben! « sagte er.
»Nein, du wirst nicht sterben, wenn du das tust, was ich dir sage! «
»Was denn? Du hast mir immer geholfen, aber heute habe ich keine Hoffnung mehr! «
»Du wirst es schaffen! «, sagte die Alte. » Nimm einen Krug mit Wasser und ein Handtuch mit und verstecke dich hinter dem Altar der Heiligen Jungfrau. Auch wenn man dich ruft, komm nicht heraus. Wenn jemand um Wasser bittet, sollst du aus dem Krug gießen. Wenn man dich um ein Handtuch bittet, wirf es. Danach darfst du herauskommen und das tun, was du willst. «
Josef holte einen Krug mit Wasser und ein Handtuch und ging in die Kirche. Um Mitternacht versteckte er sich, und dann hörte er einen solchen Lärm, dass er fast wahnsinnig wurde. Danach hörte er wieder:
»Achtung Wache! Achtung Wache! Ach, verdammt! Das Versprechen ist nicht gehalten worden. «
Josef sagte nichts. Die Prinzessin heulte und schrie und schließlich sagte sie: »Ach, ich habe Durst! «
Josef streckte den Arm heraus und goss aus dem Krug. Er hörte jemand trinken und sich waschen. Dann sagte die Stimme der Prinzessin: »Ich brauche noch ein Handtuch! «
Er warf ihr das Handtuch zu. Er hörte sie dann zittern. Er sah sie an, und die Prinzessin war schöner als jemals und lebte wieder. Er kam heraus und gab ihr seinen Mantel. Dann setz-tun sich die beiden auf die Stufen des Altars und warteten auf den Morgen.
Als die Leute kamen und Josef mit der schönen Prinzessin sahen, waren alle überglücklich. Der König und die Königin konnten es gar nicht glauben.
Dann hat man erfahren, dass die Prinzessin von Österreich vom Teufel besessen gewesen war. Sie war auch nie gestorben, sondern verzaubert, und deshalb hatte sie dann so viel Böses getan. Nun aber war der Feind besiegt worden, und das Mädchen war frei und glücklich. Josef heiratete es und später wurden sie Könige. Beide waren sehr gut, und das Volk liebte sie sehr ….